Einzelhaltung:
Für die Einzelhaltung sind Meerschweinchen denkbar ungeeignet, man kann sogar von Tierquälerei sprechen. Somit müssen immer mindestens zwei Tiere zusammen gehalten werden.
Haremsverband:
Die wilden Verwandten unseres Hausmeerschweinchens leben in kleineren Gruppenverbänden von 5-10 Tieren. Empfehlenswert ist die Haltung mindestens eines Weibchens mit einem kastrierten Böckchen. Bei der Gruppenzusammenstellung sollte darauf geachtet werden, dass der Bock nicht zu jung ist und die Rolle als Haremsführer übernehmen kann. Zwei bis fünf Weibchen hat ein Bock in der Regel gut im Griff und schlichtet eventuelle Zickereien.
Böckchenhaltung:
Möglich ist auch die Konstellation Babybock, vergesellschaftet mit einem ausgewachsenen oder heranwachsenden Bock. Der Altersunterschied sollte mindestens 3 Monate betragen, sodass eine klare Rangfolge gewährleistet wird. Sind die Tiere hingegen im selben Alter, so können schwere Verletzungen infolge von Rangordnungskämpfen auftreten. Auch sollten heranwachsende Meerschweinchen immer die Möglichkeit haben, sich am Verhalten von älteren Tieren zu orientieren. Wachsen zwei Babymeerschweine hingegen isoliert auf, kann dies auf Grund einer schlechten Sozialisierung zu Verhaltensstörungen führen.
Weibchengruppen:
Bei reinen Weibchengruppen treten mitunter häufiger Zickereien auf. Mitunter zeigt ein Weibchen maskulinisiertes Verhalten mit Brommseln, Aufreiten usw. Diese anhaltenden Stresssituationen können das Immunsystem des Tieres belasten und Krankheiten triggern. Es gibt aber noch einen weiteren gesundheitlichen Aspekt, der gegen diese Gruppenzusammensetzung spricht. Fehlt ein (vorzugsweise kastrierter) Bock, so besteht für die Weibchen ein erhöhtes Risiko an Eierstockzysten zu erkranken.
Pärchenhaltung:
Die Pärchenhaltung sollte ohne gewissenhafte züchterische Absichten nicht praktiziert werden. Das Weibchen ist mit seinem Leben nicht glücklicher, wenn es einmal Junge geworfen hat, ganz zu schweigen von den Komplikationen, die rund um die Geburt möglich sind. Man sollte auch bedenken, dass der Nachwuchs mit 4 Wochen geschlechtsreif wird. Jungböcke müssen dann vom Muttertier getrennt, dürfen aber nicht von den Erwachsenen isoliert werden. Denn nur so können sie ein gesundes Sozialverhalten ausbilden. Gegebenenfalls müssen die Jungtiere abgegeben werden und dann stellt sich die Frage, ob es entsprechende Abnehmer für die Tiere gibt. Das alles sollte vor einer Verpaarung bedacht und entsprechend geplant werden.